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Materialguide

Steine

Diamanten

Da es im alten Griechenland unmöglich war den Diamanten zu schleifen, erhielt er den Namen Adamas (griech.: „adamas“ = der Unbezwingbare). Damals gab es einen ganz einfachen Test, ob der Diamant echt war: Wenn er sich nicht von einem Hammer zerschlagen ließ, war er echt. 2000 Jahre später wurde der erste Diamant in Südafrika gefunden, wodurch ein regelrechter Diamantenboom ausgelöst wurde. Südafrika wurde zum bedeutendsten Diamantenproduzenten. Mittlerweile stammen viele Diamanten auch aus anderen Ländern.

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Waschen von Diamanten

Diamanten sind die ältesten Edelsteine und härtesten Rohstoffe unserer Erde. Sie werden schon seit dem Altertum für Schmuckzwecke verwendet. Die extreme Härte bewirkt darüber hinaus die gute Polierfähigkeit, und die hohe Lichtbrechung erzeugt den starken Glanz. Kein Wunder also, dass der Diamant auch als „König der Edelsteine“ bezeichnet wird. Eigentlich besteht er aus kristallisiertem Kohlenstoff, der vor Millionen von Jahren unter enormer Hitze (ca. 1.250°) unter hohem Druck (40-60 Atmosphären) in einer Tiefe von 150 bis 200 km, im Schmelztiegel glühender Lava entstanden ist. Vulkanische Eruptionen schleuderten die Rohkristalle an die Erdoberfläche. Die meisten Diamanten sind über 100 Millionen Jahre alt.

Nicht viele Diamanten sind für Schmuckzwecke geeignet. Daher werden die meisten als Industriediamanten zum Schleifen, Bohren, Fräsen etc. verwendet.

Die meisten Diamanten sind leicht gelblich bis intensiv gelb, orange bis braun oder grau. Es gibt nur wenige Diamanten, die farblos sind. Auch rosarote und bläuliche Diamanten kommen eher selten vor und sind deshalb besonders begehrt. Es gibt die Möglichkeit durch künstliche Bestrahlung die Farbe der Diamanten zu verändern. Da Diamanten von der Natur erschaffen sind, ist jeder einzigartig. Die feinsten Unterschiede, können jedoch den Wert maßgeblich beeinflussen.

Zur Bewertung eines Diamanten werden als Kriterien die 4 C's Colour, Clarity, Carat und Cut herangezogen:

Colour = Farbe (Farbstufe)

Die wenigstens Diamanten sind farblos bzw. weiß. Meistens haben sie einen leichten bis intensiven Gelb-, Braun- oder Graustich. Dabei gilt, je schwächer die Farbe, desto kostbarer ist er. Oftmals unterscheiden Diamanten sich lediglich durch winzige Abstufungen, die das ungeschulte Auge gar nicht wahrnimmt.

Es wurden international anerkannte Farbstufen geschaffen, um diese einteilen zu können:

CIBJO Deutsch GIA
Hochfeines Weiß + D
Hochfeines Weiß E
Feines Weiß + F
Feines Weiß G
Weiß H
Leicht getöntes Weiß I-J
Getöntes Weiß K-L
Getönt 1
Getönt 2
Getönt 3
Getönt 4
M-N
O-P
Q-R
S-Z

 

CIBJO = die Internationale Vereinigung Schmuck, Silberwaren, Diamanten, Perlen und Steine, aus dem französischen: Confédération International de la Bijouterie, Joaillerie, Orfèvrerie des Diamantes, Perles et Pierres oder auch World Jewelry Confederation genannt.

GIA = Gemmologisches Institut von Amerika

Clarity = Reinheit

Die Reinheit eines Diamanten beeinflusst seinen Wert maßgeblich. Es gibt kaum einen Diamanten, der keine inneren Merkmale - sogenannte Einschlüsse, wie z.B. verschiedenartige Risse oder eingeschlossene Mineralien - aufweist. Je weniger Einschlüsse ein Diamant besitzt, desto kostbarer ist er. Die wenigen Diamanten, die nicht den kleinsten Einschluss haben, werden als lupenrein (lr) bezeichnet. Gewisse Reinheitsgrade können nur unter zehnfacher Vergrößerung erkannt werden.

Die verschiedenen Reinheitsgrade werden anhand der Internationalen Reinheitsskala bestimmt:

fl flawless lupenrein, d.h. absolut durchsichtig und frei von Rissen
if internally flawless bis auf mögliche Oberflächenspuren von der Verarbeitung lupenrein
vvs very very small inclusion(s) sehr, sehr kleine innere Merkmale, mit der 10fach-Lupe sehr schwierig zu finden
vs very smal inclusion(s) sehr kleine innere Merkmale, mit der 10fach-Lupe schwierig zu finden
si small inclusion(s) kleine innere Merkmale, mit der 10fach-Lupe sofort zu erkennen
P1 Piqué I deutliche Einschlüsse, mit der 10fach-Lupe leicht zu finden
P2 Piqué II größere und/oder mehrere Einschlüsse, leicht von Auge zu erkennen
P3 Piqué III größere und/oder mehrere Einschlüsse, sehr leicht von Auge erkennbar

Carat (Weight) = Gewicht (in ct)

 

Für die Gewichtsangabe von Edelsteinen und Diamanten wird die Maßeinheit Carat (ct) verwendet. Das Carat-Gewicht leitet sich vom Samenkorn des Johannisbrotbaums ab, das genau 0,2 Gramm wiegt. Früher wurden die Diamanten gegen die Körner ausgewogen. Heute wird die Maßeinheit Carat verwendet, die genau 0,2 Gramm entspricht. Das Diamantgewicht wird immer in zwei Dezimalen angegeben. Kleine Diamanten werden in Punkten gemessen: 1 Punkt entspricht dem hundertsten Teil eines Karats. Also entspricht ein Diamant von 25 Punkten einem Viertel Carat - 0,25 ct.

Cut = Schliff

Während die Wertfaktoren Colour, Clarity und Carat größtenteils von der Natur gegeben werden, wird der Cut vom Menschen bestimmt. Der Schleifer entscheidet darüber, wie gut ein Diamant geschliffen ist und beeinflusst dadurch auch sichtbar seine Qualität. Aufgrund dessen sind die Bewertungskriterien streng anzuwenden. Unter Schliff versteht man Schliffausführung, Proportionen und Symmetrie. Ein unsauberer Schliff kann beispielsweise bewirken, dass der Diamant weniger Licht reflektiert oder kein farbiges Funkeln zeigt. Diamanten können in verschiedenen Formen geschliffen werden. Allerdings wird nur der klassische Brillantschliff weltweit als Bewertungsmaßstab anerkannt.

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Auszug der verschiedenen Schliffausführungen

Wissenswertes

>  Es gibt tatsächlich nichts von vergleichbarer Härte wie die des Diamanten. Deshalb wird er als unvergänglich angesehen. Seine Schleifhärte ist 140mal so groß wie die, der nächst härteren Edelsteinen - Rubin und Saphir.

>   Die am häufigsten vorkommenden Kristallformen sind Oktaeder (Achtflächner, begrenzt von acht gleichseitigen Dreiecken), Rhombendodekaeder (zwölf Rautenflächen) und Würfel. Auch Mehrflächner und verzerrte Kristalle treten häufig auf. Kristalle können nicht nur entstehen, sondern sich auch wieder auflösen.

>   Es gibt drei Eigenschaften wie sich Diamanten von Imitationen einfach unterscheiden lassen: eine Dichte von 3,52 g/cm³, er ist für elektrischen Strom nicht durchlässig (Isolator) und Diamanten sind die besten bekannten Wärmeleiter.

Der Diamant fächert die Wellen des weißen Lichts stark auf (hohe Dispersion). Dies bewirkt sein vielfarbiges Funkeln, das auch Feuer genannt wird.

Brillant

Ein Brillant (frz. brillant „glänzend, strahlend“) ist ein Diamant mit einem speziellen Schliff - dem Brillantschliff, der um 1910 aus dem sog. Altschliff des vorigen Jahrhunderts entwickelt wurde. Ein geschliffener Diamant in runder Form muss mindestens 56 Facetten haben. Die beiden Begriffe Diamant und Brillant werden aber oft fälschlich als synonym gebraucht. Der Schliff zeichnet sich durch hohe Brillanz aus. Auch Edelsteine können zur Brillantform geschliffen werden. Im Handel und im Volksmund werden jedoch meist alle geschliffenen Diamanten als Brillant bezeichnet und nicht nur die mit Brillantschliff.

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Brilliantschliff

Zirkonia

Zirkonia oder „CZ“ von „cubic zirkonia“ sind künstlich hergestellte Kristalle. Ihre Kurzbezeichnung lautet KSZ - kubisch stabilisiertes Zirkoniumoxid. Sie werden aufgrund des günstigen Preises gerne als Diamantenimitation für Schmuck verwendet. Ein guter Zirkonia-Stein kann oftmals nicht allein durch das Betrachten von einem Diamanten unterschieden werden. Besonders beliebt und verbreitet sind Zirkonia-Steine mit Brillantschliff.



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